Die Burg Gleiberg
- Wandervogel123 Florian
- vor 1 Tag
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Stell dir vor, während unserer Wanderung durch die sanften Hügel des Gießener Umlands taucht plötzlich vor uns, auf einer markanten Basaltkuppe, die imposante Silhouette der Burgruine Gleiberg auf. Wie ein steinernes Mahnmal vergangener Zeiten thront sie dort oben und scheint geheimnisvolle Geschichten aus längst vergangenen Jahrhunderten herabzuflüstern.

Eine steinerne Krone über dem Gießener Land: Die Geschichte der Burg Gleiberg
Tief eingebettet in die sanft gewellten Hügel des Gießener Umlands, unweit der namensgebenden Stadt, erhebt sich auf einer markanten, vulkanischen Basaltkuppe die Burg Gleiberg. Ihre steinerne Silhouette, weithin sichtbar, ist nicht nur ein markanter Punkt in der Landschaft Mittelhessens, sondern auch ein stummer Zeuge einer bewegten Vergangenheit, deren Wurzeln bis ins frühe Mittelalter reichen. Die strategisch günstige Lage, die einen weiten Blick über die fruchtbare Ebene ermöglichte, prädestinierte den Gleiberg schon früh als einen bedeutenden Herrschaftssitz.
Die ersten gesicherten Erwähnungen der Burg finden sich im 10. Jahrhundert, doch es ist anzunehmen, dass der markante Bergsporn bereits zuvor eine Rolle als Befestigungsanlage gespielt haben könnte. Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Besitzer der Burg mehrfach, was ihre architektonische Entwicklung und ihre Bedeutung für die regionale Geschichte maßgeblich prägte. Vom Sitz regionaler Adelsgeschlechter entwickelte sich der Gleiberg zu einer Festung, die Schutz bot und Macht demonstrierte. Besonders die Grafen von Gleiberg spielten eine bedeutende Rolle in der Frühzeit der Burg und gaben ihr den noch heute gebräuchlichen Namen.
Im Mittelalter erlebte die Burg Gleiberg ihre Blütezeit. Sie wurde kontinuierlich ausgebaut und befestigt, um den Anforderungen der damaligen Zeit gerecht zu werden. Ringmauern, Türme und Wohngebäude entstanden, die das Bild einer wehrhaften Burg prägten. Die strategische Bedeutung des Gleibergs führte jedoch auch zu Auseinandersetzungen und Belagerungen, die ihre Spuren im Laufe der Zeit hinterließen. Der Dreißigjährige Krieg beispielsweise forderte seinen Tribut und führte zu Beschädigungen an der Anlage.

Vom Verfall zur Wiederbelebung: Die Burg Gleiberg in der Neuzeit
Mit dem Niedergang der regionalen Adelsherrschaften verlor die Burg Gleiberg allmählich ihre ursprüngliche militärische und administrative Bedeutung. Im Laufe der Jahrhunderte setzte der natürliche Verfall ein, und Teile der Anlage zerfielen. Doch die imposante Ruine verlor nie ihren Reiz und ihre Anziehungskraft auf die Menschen der Region. Im 19. Jahrhundert begann ein neues Kapitel in der Geschichte des Gleibergs, als das romantische Interesse an mittelalterlichen Burgen und Ruinen aufkam.
Bürgerinitiativen und Vereine setzten sich für den Erhalt der historischen Substanz ein. Sicherungsmaßnahmen wurden durchgeführt, um den weiteren Verfall zu stoppen und die zugänglichen Bereiche für die Öffentlichkeit zu erhalten. Der Gleiberg entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugsziel, das Besucher mit seiner malerischen Lage und den Überresten seiner bewegten Vergangenheit in seinen Bann zog. Die Ruine wurde zu einem Ort der Besinnung auf die Geschichte und bot gleichzeitig einen beeindruckenden Panoramablick über die umliegende Landschaft.
Der Gleiberg heute: Ein lebendiger Ort der Begegnung und Kultur
Auch heute noch ist die Burg Gleiberg ein lebendiger Ort, der weit mehr ist als nur eine historische Ruine. Die erhaltenen Teile der Anlage werden vielfältig genutzt. Ein Restaurant und ein Hotel haben hier ihren Platz gefunden und bieten Besuchern die Möglichkeit, inmitten der historischen Mauern zu verweilen und die besondere Atmosphäre zu genießen. Der Burghof und die umliegenden Flächen dienen regelmäßig als Kulisse für kulturelle Veranstaltungen, wie beispielsweise Mittelaltermärkte, Konzerte und Theateraufführungen, die zahlreiche Besucher anziehen und die Geschichte des Ortes auf lebendige Weise präsentieren.

Darüber hinaus ist der Gleiberg ein beliebtes Ziel für Wanderer und Naturfreunde. Die umliegenden Wälder und Wege laden zu ausgedehnten Spaziergängen ein, bei denen man immer wieder auf die imposante Burgruine blickt. Der Panoramablick vom Bergfried oder den Zinnen der Burg ist atemberaubend und reicht weit über das Gießener Land hinaus.
Die Burg Gleiberg ist somit ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie ein historischer Ort seine Bedeutung im Laufe der Zeit wandeln kann, ohne seinen ursprünglichen Reiz zu verlieren. Sie ist ein Denkmal der Vergangenheit, ein Ort der Erholung und ein lebendiger Treffpunkt für die Menschen der Region und ihre Besucher – eine steinerne Krone, die weiterhin über das Gießener Land wacht und ihre Geschichten flüstert.
Beste Reisezeit für Gleiberg
Die beste Reisezeit für die Burg Gleiberg und die Region um Gießen lässt sich generell auf die wärmeren Monate von Frühling bis Herbst eingrenzen.
Frühling (April bis Juni):
Diese Zeit ist sehr angenehm für Wanderungen und Erkundungstouren rund um die Burg. Die Natur erwacht zu neuem Leben, die Temperaturen sind mild, und es ist noch nicht zu heiß. Allerdings kann es im April und Mai noch zu vereinzelten kühleren oder regnerischen Tagen kommen.
Sommer (Juli bis August):
Der Sommer ist die wärmste Zeit des Jahres und ideal, um die Aussicht von der Burg zu genießen oder an Veranstaltungen teilzunehmen, die dort stattfinden. Allerdings können die Temperaturen auch recht hoch sein, und es ist die Zeit mit der tendenziell höchsten Wahrscheinlichkeit für kurze, heftige Sommergewitter.
Frühherbst (September bis Anfang Oktober):
Diese Periode bietet oft noch sehr angenehmes Wanderwetter mit milden Temperaturen und einer wunderschönen, sich verfärbenden Landschaft. Die Hauptreisezeit ist vorbei, sodass es tendenziell etwas ruhiger sein kann.
Spätherbst und Winter (Mitte Oktober bis März):
In diesen Monaten kann das Wetter unbeständiger und kühler werden. Wanderungen sind zwar immer noch möglich, aber man sollte auf entsprechende Kleidung achten. Die Burg selbst ist natürlich auch im Winter einen Besuch wert, allerdings finden möglicherweise weniger Außenveranstaltungen statt. Bei Schnee kann die Landschaft rund um den Gleiberg besonders reizvoll sein.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zeit von Ende April bis Anfang Oktober die angenehmsten Bedingungen für einen Besuch der Burg Gleiberg und ihrer Umgebung bietet. Wenn Sie Wert auf warmes Wetter und eventuelle Veranstaltungen legen, sind die Sommermonate ideal. Für Wanderungen und mildere Temperaturen bieten sich der Frühling und der Frühherbst an.
Weitere Informationen über die beste Reisezeit für Gleiberg findet ihr auf optimalereisezeit.de!

Anreise Burg Gleiberg
Die Anreise zur Burg Gleiberg gestaltet sich auf verschiedenen Wegen recht unkompliziert, wobei die genauen Details von Ihrem individuellen Startpunkt abhängen.
Mit dem Auto:
Wenn Sie mit dem PKW anreisen, ist die Burg Gleiberg in der Regel gut über die umliegenden Autobahnen und Landstraßen zu erreichen. Orientieren Sie sich in Richtung Wettenberg und folgen Sie dann der Beschilderung zur Burg Gleiberg. In der Nähe der Burg stehen in der Regel kostenfreie Parkplätze zur Verfügung. Von dort aus ist die Burg meist nach einem kurzen Fußweg erreichbar.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist ebenfalls möglich. Vom Bahnhof Gießen aus gibt es in der Regel Busverbindungen nach Wettenberg-Krofdorf-Gleiberg. Die genaue Buslinie und die Haltestelle, von der aus Sie die Burg am besten erreichen, können Sie den Fahrplanauskünften der regionalen Verkehrsbetriebe entnehmen. Von der Bushaltestelle aus ist die Burg dann in der Regel fußläufig erreichbar, wobei der Weg je nach Haltestelle etwas länger sein kann.
Zu Fuß oder mit dem Fahrrad:
Für Wanderer und Radfahrer ist die Burg Gleiberg ebenfalls ein attraktives Ziel. Sie liegt oft an regionalen Wander- und Radwegen, die durch die reizvolle Landschaft des Gießener Umlands führen. Entsprechende Karten und Wegbeschreibungen sind in der Regel in der Region erhältlich.
Es empfiehlt sich, vor Ihrer Anreise aktuelle Informationen zu Fahrplänen und eventuellen Baustellen oder Sperrungen zu prüfen, um Ihre Reise optimal zu planen. Die genaue Adresse der Burg Gleiberg lautet Burgstraße 90, 35435 Wettenberg.
Weitere Sehenswürdigkeiten rund um Gleiberg
Die Umgebung von Burg Gleiberg hat einiges an interessanten Sehenswürdigkeiten zu bieten, die einen Ausflug lohnen.
In näherer Umgebung, in Wettenberg selbst, befindet sich das Holz- und Technikmuseum Wißmar, das einen Einblick in die Geschichte der Holzverarbeitung bietet und mit seinen historischen Maschinen besonders an Dampf- und Gattertagen lebendig wird.
Ein weiteres Ausflugsziel ist der markante Dünsberg, mit seinen keltischen Ringwallanlagen und dem rekonstruierten Keltentor. Er zeugt von einer noch älteren Geschichte der Region und bietet ebenfalls schöne Wanderwege und Ausblicke.
Die Stadt Gießen selbst ist nur eine kurze Fahrt entfernt und bietet eine Reihe von Attraktionen, darunter das interaktive Mathematikum, das Liebig-Museum zur Geschichte der Chemie (aktuell Wiederaufbau nach Brand), den Botanischen Garten und das Alte Schloss, das Teile des Oberhessischen Museums beherbergt.
Für Naturliebhaber bietet sich der Naturpark Lahn-Dill-Bergland an, in dem Gleiberg eingebettet liegt. Hier finden Sie zahlreiche Wander- und Radwege durch die Mittelgebirgslandschaft, beispielsweise rund um den Aartalsee mit Bademöglichkeiten oder entlang der Lahn. Auch der Kloster Arnsburg, eine beeindruckende Zisterzienserklosterruine, ist einen Besuch wert und liegt nicht weit entfernt.
Etwas weiter entfernt, aber gut erreichbar, liegt die charmante Fachwerkstadt Marburg mit ihrem imposanten Landgrafenschloss. Auch Braunfels mit seinem malerischen Schloss ist einen Ausflug wert.
In Richtung Norden finden Sie weitere Burgen wie die Burg Staufenberg und die Burg Vetzberg, die ebenfalls auf vulkanischen Kegeln thronen und schöne Ausblicke bieten.
Die Region bietet somit eine abwechslungsreiche Mischung aus Geschichte, Kultur und Natur, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist.

Die Burg Gleiberg - Ein Fazit
Die Burg Gleiberg präsentiert sich als ein faszinierendes Ausflugsziel im Herzen Mittelhessens, das auf eindrucksvolle Weise Geschichte, Natur und gegenwärtiges Leben miteinander verbindet. Ihre markante Lage auf der Basaltkuppe macht sie zu einem weithin sichtbaren Wahrzeichen und bietet Besuchern einen atemberaubenden Panoramablick über das Gießener Land. Die steinernen Zeugen ihrer über tausendjährigen Geschichte erzählen von wechselnden Herrschaften, mittelalterlicher Bedeutung und den Herausforderungen der Zeit.
Was den Gleiberg besonders auszeichnet, ist seine gelungene Transformation von einer einstigen Festung zu einem lebendigen Ort der Begegnung und Kultur. Die Integration von Gastronomie und Hotellerie in die historischen Mauern ermöglicht ein unmittelbares Erleben der besonderen Atmosphäre. Gleichzeitig beleben regelmäßige Veranstaltungen den Burghof und lassen die Vergangenheit auf unterhaltsame Weise wieder aufleben.
Für Naturfreunde und Wanderer ist der Gleiberg ein idealer Ausgangspunkt oder ein lohnendes Ziel inmitten der reizvollen Landschaft. Die umliegenden Wege laden zu Erkundungstouren ein, bei denen die Burg immer wieder als markanter Orientierungspunkt dient.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Burg Gleiberg mehr als nur eine historische Ruine ist. Sie ist ein lebendiges Denkmal, ein Ort der Erholung und ein kultureller Anziehungspunkt, der seine Besucher mit seiner Geschichte, seiner malerischen Lage und seiner einladenden Atmosphäre in den Bann zieht. Ein Besuch verspricht eine interessante Reise in die Vergangenheit verbunden mit den Annehmlichkeiten der Gegenwart.
Hier noch das Video von meinem Rundgang auf der Burg Gleiberg:
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